BUGA Hallenschau in einer Kirche?

Der Juni bescherte meinem Mann und mir ein erhebendes Erlebnis. In der Stadtkirche St. Laurentius der Hanse- und Domstadt Havelberg fanden wir eine Blumenschau, die ganz zum Motto der Bundesgartenschau 2015 „Von Dom zu Dom – das blaue Band der Havel“ passte. Überwälti­gend die Präsentation der verschiedensten Rittersporne. Die himmelwärts strebenden Blütenstände ließen uns mit der Ausstrahlung ihrer vielfältigen Farben und vor allem ihrer Blautöne – sie erinnern an das mystische Blau der Kathedrale von Chartres – andächtig werden. Blumen­schau in einer Kirche? Ja – die Schönheit der Natur rühmt deren Schöpfer!

Die hohe Kunst, Blumen in Szene zu setzen, wie sie in Havelberg zu sehen war, erlebten wir auch in Brandenburg an der Havel. Die Fuchsienschau in der Klosterkirche St. Johannis war, wie schon die Ausstellung in Havelberg, von der Firma Bert von der Forst (Cottbus) gestaltet wor­den. Fuchsien in dem alten Gemäuer zu präsentieren – im Krieg zerstört, jetzt endlich restauriert –, brachte die Schönheit der Fuchsien eindrucksvoll zur Geltung. Bewunderungswürdig, wie das Wechselspiel des Lichts Vielfalt und Pracht der z.T. ehrwürdig alten Fuchsien­stämme und –büsche vor dem Hintergrund des Ziegel­mauerwerks aufleuchten ließ – kostbare Schätze aus der Gärtnerei Schlestein und aus Gärten des Freundeskreises Berlin-Brandenburg. Auch diese Ausstellung ein begeis­ternder Glücksfall.

 

 

Text: Johanna und Manfred Rosenbach

Fotos: Johanna Rosenbach

Träume dauern manchmal länger …

Von meiner Liebe zu den alten Fuchsien, die im Vorgarten der Familie Bittner, in Zwönitz/Erzgebirge stehen, habe ich schon berichtet.

2013 scheint mein Jahr zu sein. Kein Wunder, denn die Zahl 13 spielt in meinem Leben eine große Rolle.

Im Juni, zum Fuchsienfest der Gärtnerei Schlestein, reiste der Fuchsien-Freundeskreis Sachsen an und im Gepäck … Frau und Herr Bittner, rüstig und vital mit ihren ca. 90 Jahren. Mit dabei ein paar alte Fuchsien, von denen sie sich schweren Herzens trennen wollten.

Es ging ihnen sehr viel im Kopf herum. Wo kommen unsere Fuchsienkinder hin? Wer wird Sie weiterpflegen? Stehen sie dann gut? Werden sie richtig gepflegt? … und, und, und …

Man gibt ja auch nicht leicht Lieblinge weg, die man sein ganzes Leben lang gehegt und gepflegt hat.

In unserer schnelllebigen Zeit, wo alles nur nach Profit, Masse vor Klasse und hop und weg geht, ist es schon ein großes Wunder, wenn Pflanzen über 100 Jahre alt werden dürfen.

Wie viele Kannen Wasser wurden da geschleppt?

Wie viele Stufen überwunden um sie, im Herbst, in den Keller zu bringen? Um sie nach den Eisheiligen wieder einzupflanzen?

Und wie vielen Wetterberichten wurde da gelauscht?

Als ich Herrn und Frau Bittner gegenüber stand, kam ein großer Stein ins Rollen.

Hocherfreut lagen sich drei Menschen mit Tränen in den Augen in den Armen.

Mir fehlen immer noch die Worte, und das ist nicht schlimm!

Drei uralten Fuchsien stehen jetzt in meinem Garten, an Stellen, die den Standorten, in ihrer Heimat, ähneln.

 

Sie werden gehegt und gepflegt; wie in ihrer alten Heimat.

Sie blühen, sind gesund und vital.

Wenn ich so schaue und sie betrachte, dann habe ich schon wieder einen Traum, aus meiner Kindheit, in meinem Kopf. Den verrate ich erst in 30 Jahren. Ich weiß, mit Fuchsien wird man alt!

In der Zwischenzeit verneige ich mich ganz tief vor Frau und Herrn Bittner. Danke für ihren Großmut und Herzlichkeit.

Danke! Danke! Danke!

Sie haben mir ein Stück meiner Kindheit geschenkt.

Wer hat schon so ein Glück???

Ein Beitrag von Birgit Beckmann.

Dieser Eintrag wurde am 12. September 2013 veröffentlicht. 2 Kommentare

Lange Liebe

Nach den Eisheiligen, wenn die kalte Zeit endlich vorbei ist, beginnen die Menschen in ihren Gärten zu werkeln. So auch auf einem schmalen Streifen, zwischen Hauswand und kleiner Mauer, die mit einem schönen Eisengitter gekrönt ist. Ein Stück Erde, schmal und lang.

Eine ältere Frau und ihr Mann bereiten emsig den Boden vor, stecken kahle Äste mit Ballen dran in die Erde. Ein kleines Mädchen beobachtet das Tun neugierig und denkt:  „Sieht aber komisch aus. Was soll das werden?“ In den anderen Gärten,  in Kästen und Töpfen an den Fenstern und Türen der Nachbarn, werden Primeln und Stiefmütterchen gepflanzt. Da, an der Ecke, hinter dem schönen Zaun, an der Bahnhofstrasse, nur kahle große Stecken, so groß, wie sie. „ Was soll das werden?“

Wenn man so neugierig ist, wie das kleine Mädchen, dann  muss man, rein zufällig, da vorbei und schauen, was da los ist. Wenn das Wetter gnädig war, dann regte sich nach ein paar Tagen etwas, kleine grüne Blättchen. Welch ein Wunder, nach ein paar Wochen tanzten viele, viele kleine Glöckchen an den vormals kahlen Ästen. Ein Wunder!!! Die schönen Blüten waren viel, viel schöner, als die Primeln der anderen Gärten. Die tanzenden Glöckchen gab es nur hier, jedes Jahr wieder, in der Bahnhofstrasse.

Das kleine Mädchen beendete die Schule und zog in die Welt.

In ihren eigenen Blumenkästen pflanzte sie als junge Frau, wenn es möglich war, Fuchsien.

Sie wusste jetzt, welchen Namen die tanzenden Glöckchen hatten. Sie waren nur schwierig zu bekommen. Aber das war kein Hindernis für eine neugierige und beharrliche Frau.

In guten Jahren, wenn das Thermometer nicht unter 0°C in der Garage dauerhaft absank, hatte sie großes Glück und ihre Sammlung der kleinen Glöckchen, wurde nicht so stark dezimiert. Ein ständiges auf und ab, wie im richtigen Leben. Die Liebe blieb, aber die Möglichkeiten…

Gartenbesichtigung in Bornstedt bei Frau Joop, unter Führung von Herrn Dr. Näser, Besichtigung vom „Blütengarten Näser“ in Potsdam-Bornim. Dann der Tipp von Frau Näser, mal nach Basdorf zur Fuchsien-Gärtnerei Schlestein zu fahren.

Das nicht mehr kleine, nun reife Mädchen ließ sich vom besten Ehemann dorthin fahren, weil sie den Weg nicht kannte. Sie wohnten schon lange um die Ecke!

Als wir, der liebe, geduldige Mann und ich, vor der Gärtnerei ankamen, hörte ich nur den Satz: „Mein Gott! Jetzt ist sie nicht mehr zu halten!“

Nun tummeln sich bei mir ca. 100 Fuchsien-Sorten. Mehr Platz habe ich nicht, in meinem ca. 5-9°C kalten Wintergarten.

Die Liebe kann nicht größer sein! Mein größter Stolz sind aber zwei Pflanzen “Rose of Castille“ und „Magellanica“. Sie sind „echte“ Ableger von den „kahlen Ästen“ meiner Kindheit. Vielen Dank Frau Harnisch!

Die Fuchsien meiner Kindheit stehen immer noch da. Sie sind über 100 Jahre alt und im Besitz der Familie Bittner. Sie stehen noch am gleichen Ort, Jahr für Jahr, in Zwönitz im Erzgebirge an der Bahnhofstrasse.

Nun bin  ich ein „altes Mädchen“ und liebe die Fuchsien immer noch sehr. So schließt sich der Kreis.

Ein Beitrag von Birgit Beckmann.

30 Jahre Freundeskreis Berlin-Brandenburg im Britzer Garten

Fuchsien Freundeskreis Berlin-Brandenburg

Fuchsie: Freundeskreis Berlin-Brandenburg

Viele Fuchsienfreunde trafen sich am 06.08.2011 im Britzer Garten Berlin, anlässlich unserer 30-Jahrfeier Freundeskreis Berlin-Brandenburg. Zu diesem Anlass wurde, durch den Brandenburgischen Minister für Landwirtschaft und Infrastruktur, Herrn J. Vogelsänger, in Anwesenheit des Züchters Walter Cordes, eine Neuzüchtung auf den Namen “Freundeskreis Berlin-Brandenburg” getauft. In Würdigung der vielen Aktivitäten für die DFG und auch außerhalb wollten wir Herrn Dr. Näser und seine Frau Christa Näser danken und tauften einen Neuling des Züchters Karl Strümper auf den Namen “Bütengarten Näser”. Unser ältestes Mitglied Dietlind Vogt durfte in Würdigung ihrer großen und langjährigen Unterstützung im Freundeskreis eine Neuheit des Züchters Werner Kessler auf ihren Namen “Dietlind Vogt” taufen. Die Überraschung war bei allen Namensgebern groß und wir wünschen allen getauften Fuchsien ein gutes gedeihen, viele Ableger und große Beliebtheit.

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30 Jahre Freundeskreis Berlin-Brandenburg

Angelika Ludmilla

Angelika Ludmilla

Ab 11:00 Uhr wird es auf dem Festplatz eine Fuchsientaufe durch den Minister für Landwirtschaft und Infrastruktur von Brandenburg, Herrn J. Vogelsänger stattfinden.

An diesem Tag werden auch die Züchter der Fuchsien und der Vorstand der Deutschen Fuchsiengesellschaft anwesend sein. Es können Fragen rund um die beliebte Balkon- und Kübelpflanze gestellt werden.

Anlässlich dieses Jubiläums gestalten wir vom 30.07.2011 bis zum 08.08.2011 eine Ausstellung zum Thema “Fuchsien im Wandel der Zeit”. Im Bereich der Gehölzschau werden verschiedene Fuchsien ausgestellt. Rede und Antwort stehen dabei die Mitglieder unseres Freundeskreises.

Weitere Informationen zum Britzer Garten finden Sie hier.

 

 

Fuchsientaufe

Pink Darkness

Fuchsie: Pink Darkness

Am Samstag, 02.Juli 2011 haben wir, während der Fuchsienparty in der Gärtnerei Schlestein in Basdorf, eine neue Fuchsienschönheit getauft. Der Täufling “Pink Darkness” ist die 1. Züchtung vom Züchter Walter Cordes und ist 2007 aus der Mutter “Bicentennial” und dem Vater “Rohees New Millenium” hervorgegangen. Sie gilt als robuste Sorte mit kompaktem Wuchs und kann hängend, sowie stehend gezogen werden. Eines unserer ältesten Mitglieder Dietlind Vogt taufte sie mit einem Glas Sekt. Wir wünschen “Pink Darkness” eine vielblühende Zukunft und viele Liebhaber.