Träume dauern manchmal länger …

Von meiner Liebe zu den alten Fuchsien, die im Vorgarten der Familie Bittner, in Zwönitz/Erzgebirge stehen, habe ich schon berichtet.

2013 scheint mein Jahr zu sein. Kein Wunder, denn die Zahl 13 spielt in meinem Leben eine große Rolle.

Im Juni, zum Fuchsienfest der Gärtnerei Schlestein, reiste der Fuchsien-Freundeskreis Sachsen an und im Gepäck … Frau und Herr Bittner, rüstig und vital mit ihren ca. 90 Jahren. Mit dabei ein paar alte Fuchsien, von denen sie sich schweren Herzens trennen wollten.

Es ging ihnen sehr viel im Kopf herum. Wo kommen unsere Fuchsienkinder hin? Wer wird Sie weiterpflegen? Stehen sie dann gut? Werden sie richtig gepflegt? … und, und, und …

Man gibt ja auch nicht leicht Lieblinge weg, die man sein ganzes Leben lang gehegt und gepflegt hat.

In unserer schnelllebigen Zeit, wo alles nur nach Profit, Masse vor Klasse und hop und weg geht, ist es schon ein großes Wunder, wenn Pflanzen über 100 Jahre alt werden dürfen.

Wie viele Kannen Wasser wurden da geschleppt?

Wie viele Stufen überwunden um sie, im Herbst, in den Keller zu bringen? Um sie nach den Eisheiligen wieder einzupflanzen?

Und wie vielen Wetterberichten wurde da gelauscht?

Als ich Herrn und Frau Bittner gegenüber stand, kam ein großer Stein ins Rollen.

Hocherfreut lagen sich drei Menschen mit Tränen in den Augen in den Armen.

Mir fehlen immer noch die Worte, und das ist nicht schlimm!

Drei uralten Fuchsien stehen jetzt in meinem Garten, an Stellen, die den Standorten, in ihrer Heimat, ähneln.

 

Sie werden gehegt und gepflegt; wie in ihrer alten Heimat.

Sie blühen, sind gesund und vital.

Wenn ich so schaue und sie betrachte, dann habe ich schon wieder einen Traum, aus meiner Kindheit, in meinem Kopf. Den verrate ich erst in 30 Jahren. Ich weiß, mit Fuchsien wird man alt!

In der Zwischenzeit verneige ich mich ganz tief vor Frau und Herrn Bittner. Danke für ihren Großmut und Herzlichkeit.

Danke! Danke! Danke!

Sie haben mir ein Stück meiner Kindheit geschenkt.

Wer hat schon so ein Glück???

Ein Beitrag von Birgit Beckmann.

Dieser Beitrag wurde am 12. September 2013 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 2 Kommentare